In diesem Artikel möchte ich erklären, wie die Erkrankung bei mir begann.
Vor dem Rheuma
Gesundheitlich lief es bei mir noch nie so richtig gut, auch wenn bis zum Rheuma alles behandelt werden konnte. Leider ist das in Bezug auf das Rheuma bisher nicht möglich, da sowohl die Schulmedizin, wie auch Alternativen ohne Erfolg blieben.
Die Frühgeburt
Bereits die Schwangerschaft bzw. Geburt verlief nicht optimal, da ich ungefähr einen Monat zu früh zur Welt gekommen bin. Leider ist dieser Monat wohl sehr wichtig für die Motorik, wodurch die Feinmotorik bei mir nicht so ausgeprägt war.
Aus diesem Grund war ich bereits vor dem Kindergartenalter in der Frühförderung der örtlichen „Lebenshilfe”. Durch diese Unterstützung und mit etwas Zeit konnten die Einschränkungen Stück für Stück aufgearbeitet werden.
OPs als Kind
Neben der Motorik gab es auch „körperliche Baustellen”, die operativ behoben werden mussten. Von den sechs Operationen waren zwei schwerer/größer, die damals auch nur auf der Kinderstation des Städtischen Klinikums Braunschweig oder der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gemacht werden konnten. (Zumindest in unserer Region.)
Auf der Kinderstation des Städtischen Klinikums Braunschweig gab es den Vorteil, dass ein Elternteil die ganze Zeit bei ihrem Kind bleiben konnten. Sprich konnten mit im Zimmer schlafen. Das wäre in der MHH anders gewesen, weshalb sich meine Eltern für Braunschweig entschieden.
Das war auch sehr gut, da ich bei den beiden großen Eingriffen jeweils zwei Wochen festeste Bettruhe halten musste. Ohne die „Bespaßung” von meiner Mutter (Vielen Dank!!!), wäre das wohl nicht gut ausgegangen. Denn an Fernseher oder ähnlichem war damals noch nicht zu denken. Zum Glück hatte die Patientenbücherrei aber schon ein paar Kinderbücher, wie zum Beispiel „Petterson & Findus”, die ich dadurch sehr mochte.
Da die Operationen nicht direkt etwas mit dem Rheuma oder dem Immunsystem zu tun haben, werde ich die Eingriffe nicht nennen. Wer sie wissen möchte, kann gerne Kontakt zu mir aufnehmen. (Ob ich sie dann mitteile, entscheide ich von Situation zu Situation.)
„Silberblick” und Zahnspange
Durch eine Reihen–Untersuchung im Kindergarten wurde festgestellt, dass ich den „Silberblick” hatte, wie man damals zum schielen sagte. Zum Glück war das nicht so dramatisch und bedurfte nur das tragen einer Brille. Ganz zu Beginn wurde ein Augen auch abgeklebt. Die Brille trage ich heute zwar auch noch, doch bisher wurden die Werte immer besser – bin gespannt, wann sich das ändert, da irgendwann das Alter einsetzen dürfte.
Etwas später wurde dann festgestellt, dass die Weisheitszähne nicht genug Platz haben, weshalb sie entfernt wurden. Dazu kam noch eine Lücke zwischen den oberen Zähnen. Um sie zu schließen wurde zuerst das „Lippenbändchen” durch getrennt. Da das alleine nicht ausreichte, folgten auch Zahnspangen, sowohl feste wie auch herausnehmbare.
Zwischenfazit
Auch wenn in der Kindheit nicht alles ideal war, so dachten wir bis zu diesem Zeitpunkt, dass das Gröbste überstanden sei und es jetzt besser bzw. ruhiger werden würde…
Beginn der rheumatischen Erkrankung
Bereits das Schuljahr 2002 / 2003 lief irgendwie nicht so gut, zumindest was die Konzentration und Müdigkeit anging, doch darüber machte ich mir weder Gedanken noch Sorgen. (Ja, man war halt jung.) Irgendwann war es aber geschafft und die niedersächsischen Sommerferien standen bevor. Wie jedes Jahr seit den Sommerferien 1999 sollte es wieder auf Großfahrt gehen.
erster Schub auf Großfahrt
So haben wir uns schon zuvor als Ziel Italien ausgewählt, genauer gesagt die Region Abruzzen. Also trafen wir uns wie gewohnt am Pfadfinderheim, verteilten das Horten-Material und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Da wir möglichst günstig reisenten, waren wir in langsameren Zügen unterwegs. Etwas Luxus hatten wir im letzten Zug, der uns zum Bahnhof der italienischen Stadt L’Aquila brachte, da er Liegesessel hatte.
Doch schon beim aussteigen schmerzte mein linkes Bein von der Hüfte bis zum Fuß. Erstmal habe ich das nicht weiter beachtet, da ich davon ausgegangen bin, dass ich mich versessen / verlegen hätte. Also begannen wir unsere Fahrt und machten uns auf den Weg, die Stadt zu verlassen. Kurz nach dem Stadtrand fanden wir auch einen Lagerplatz für die erste Nacht. Am nächsten Tag ging es weiter, doch mir ging es nicht besser, weshalb wir auch nicht so weit kamen. Am dritten Tag machten wir uns auf den Rückweg in die Stadt L’Aquila.
Nah am Zentrum der Stadt war ein kleiner Park, in dem die anderen nun einige Zeit warten mussten. Denn mit unserem Hortenführer (=Gruppenleiter) machte ich mich auf zum Arzt, der für Touristen da sein sollte. Leider war die Praxis geschlossen, weshalb wir bis zum Krankenhaus mussten. Im Krankenhaus für die Gegend rund um L’Aquila wurde ich untersucht, so wie man es auch aus Deutschland gewohnt war. Nur das sprachliche war schwierig, doch mit Händen & Füßen ging auch das. Leider konnten sie nichts feststellen, verordneten mir aber ein Schmerzmittel, dass „Tramadoloro” (Tramal). Das Schmerzmittel wirkte so gut, dass ich die Großfahrt doch noch beenden konnte.
Im Nachhinein ist das der erste Rheumaschub gewesen.
erster Verdacht auf Rheuma
Zurück in Deutschland wollte ich natürlich wissen, was das war und suchte meinen Hausarzt auf. Zu der Zeit begannen auch meine Handgelenke zu schmerzen. Da bei der körperlichen Untersuchung nichts besonderes festzustellen war, lies mein Hausarzt ein sehr umfangreiches Blutbild (Laborwerte) bestimmen. Dabei kam heraus, dass u.a. der CRP–Wert und der Rheumafaktor (RF) sehr stark erhöht waren. Durch die Laborwerte und da er keine andere Ursache finden konnte, hatte auch er schon den Verdacht auf Rheuma geäußert. (Womit er recht behalten sollte.)
erste Rheumatologin
Zur genaueren Abklärung und zur weiteren Behandlung musste ich nun zu einer Fachärztin für Rheumatologie. Da sich mein Hausarzt darum kümmerte, hatte ich schon wenige Wochen später einen Termin bei einer Rheumatologin in Goslar. (Achtung, sie kann ich nicht empfehlen!!! Fragen dazu bitte an mich richten.)
Dort liefen die gängigen Untersuchungen, sowohl körperlich wie auch Labordiagnostik. Auch diesmal waren die „Entzündungswerte” viel zu hoch und dadurch eindeutig, sodass die Diagnose gestellt werden konnte:
sero positive rheumatoide Arthritis (RA),
sero positive chronische Polyarthritis (CP).
Auch begann dann die Behandlung und die Suche nach einem Medikament oder ähnlichem, dass gegen die Entzündungen wirkt. Leider konnte das in meinem Fall noch immer nicht gefunden werden. Doch keine Sorge, dass entspricht nicht der Regel – inzwischen gibt es bei vielen Patientinnen/Patienten/d auch sehr gute Erfolge.
Weiteres?
Habe ich etwas vergessen? Oder ist etwas unklar? Dann sprecht mich ruhig an.
Informationen zum Rheuma
Die folgenden Artikel listen die wichtigsten Informationen zu meinem Rheuma–Verlauf auf. Da diese sich nicht so häufig verändern, sind sie als Seiten erstellt:
- Wie es bei mir begann?
- Verlauf und Einschränkungen:
- Welche Gelenke sind betroffen?
- Welche Einschränkungen sind da?
- Meine Behandlungen?
- Medikamente,
- Manuelle Therapien,
- Physiotherapie,
- Ergotherapie,
- Weitere Versuche
- Ernährung,
- Homöopathie,
- Osteopathie,
- Weiteres?
- Aus dem Alltag mit Rheuma.